Ewig mein Freund

Als ich dich zum ersten Mal sah, kuscheltest du dich in einem Wäschekorb mit deinen drei Geschwistern - so jung und flauschig. Doch als ich dich ansah, öffnetest du deine Augen und blicktest mich an. Eigentlich seid ihr die Katzen des Nachbarn gewesen, der euch zu uns brachte, um euch zu präsentieren. Aber du hast uns zu deinem zweiten Zuhause gemacht.

Entzücken zu beobachten war es, als deine Mutter euch das Jagen beigebracht hat. Mit Anschleichen und Geduld habt ihr gelernt, wie man Beute macht. In einer Reihe hintereinander spaziert ihr auf dem Dach entlang und habt ihr mit großen Augen zugeschaut, brav nachgemacht und gelernt.

Du hast in dem Haus nebenan gewohnt und wurdest dort betreut. Trotzdem bist du uns täglich auf die Pelle gerückt. Kaum war mein Auto in Sichtweite, hast du schon Miau gegeben und bist mir entgegengetippelt. Und dann kam es - meine erste unbewusste Tierkommunikation mit dir. Du hast auf Max' Schoß gesessen und ich sagte: "Komm her, Wuschi". Doch plötzlich hörte ich ein “Nein, ich will hier noch bei Max sitzen bleiben.” - ich konnte es kaum fassen. Das Ganze ist jetzt 15 Jahre her. Du warst eine liebevolle, selbstbewusste und anschmiegsame Katze mit superschönem, glänzendem schwarzem Langhaar. Ihr hattet ein freies und gepflegtes Katzenleben. Deshalb war es umso trauriger, als du als vorletzte Katzenschwester von uns im stolzen Alter von 20 Jahren gegangen bist. Ruhe in Frieden du Schöne.

Ob eine schwarze Katze Unglück bringt, hängt davon ab ob man ein Mensch ist oder eine Maus.